Runder Tisch der Religionen

Hamza Sinanovic und der Imam Ádis Mahalbašić gestalteten für die Kolleginnen und Kollegen aus dem Judentum, aus dem Buddhismus und dem Christentum eine beeindruckende-Moschee-Führung.
Vor der NUR-Moschee: Hamza Sinanovic (rechts) mit einigen Teilnehmern und Teilnehmerinnen
Wissenswertes über die Moschee
Das Grundstück auf dem sich die heutige Moschee des Vereines befindet, hat die Stadt Linz (so die Darstellung auf der Homepage des Vereins der Bosniaken) "Ende der 1970-er Jahre aufgrund der Erweiterung und Asphaltierungsarbeiten der Kremplstraße von der Neuapostolischen Kirche erworben. Die damals auf diesem Grundstück stehende Kirche wurde in der Zeit von 1982 bis 1988 von der Stadt Linz für verschiedene Zwecke genutzt. Anfang Dezember 1988 wurden das Grundstück und die ungenutzte Kirche der damals neugegründeten 'Islamischen Glaubensgemeinschaft für Oberösterreich und Salzburg' zur Verfügung gestellt. Die Linzer Muslime renovierten diese Kirche und verrichteten über 21 Jahre ihre Gebete in ihr. Mit der Grundsteinlegung am 04.02.2011 begann dann der Umbau, sodass am 22.06.2014 die erste Moschee in Linz mit vielen geladenen Gästen aus dem öffentlichen und religiösen Leben feierlich eröffnet werden konnte."
Innenraum der Moschee
Zum modernen Stadtbild passend
"Der Architekt der Moschee, DI Ibrahim Šahinović, ließ in das moderne und licht-durchflutetete Objekt zahlreiche Elemente der klassisch-islamischen Architektur einfließen. Eine Glaskuppel mit einem Durchmesser von sieben Metern überdeckt den zentralen Gebetsraum. Auf dem unteren Teil der Glaskuppel ist im Kufi-Stil der 255. Vers aus dem Kapitel 'Die Kuh' (Sura Al-Baqara) des Korans, auch bekannt als der Thronvers bzw. 'Herrscher aller Verse des Korans', eingraviert. Für die Fassade wurde eine spezielle Gesteinsart - genannt 'Sedra' - aus der bosnischen Stadt Jajce verwendet." (aus: Homepage des Vereins der Bosniaken). Es soll dadurch nach außen hin eine Verbindung zum modernen Linz (etwa dem Musiktheater) gezeigt werden. Vor der Fertigstellung befindet sich zudem auch ein neues Gemeindehaus, vergleichbar einem Pfarrheim/Pfarrhof in unmittelbarer Nachbarschaft zur Moschee.
Die Kuppel
Gemeinsamer Austausch unter den Religionen
Nach der Moscheeführung berichteten die verschiedenen TeilnehmerInnen von aktuellen Herausforderungen und Aktivitäten aus ihrem Bereich. Dabei zeigte sich u.a zwischen den christlichen und muslimischen Gemeinden eine große Übereinstimmung im Umgang mit der Corona-Krise. Ganz nach dem Motto „viel verloren, viel gewonnen“.
Aufmerksame Zuhörer bei den "5-Säulen des Islam"
Informationen über Gedenkort Flucht und multireligiöses Corona-Gedenken
Zum Abschluss gab es Informationen von Stefan Schlager über den Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind (am Friedhof St. Martin/Traun). Es soll hier jährlich eine gemeinsam durchgeführte multireligiöse Gedenkfeier stattfinden. Die Eröffnung des Gedenkortes ist im Frühjahr 2022 geplant, zu der die verschiedenen ReligionsvertreterInnen natürlich eingeladen werden. Im Vorfeld dazu soll auch ein Info-Brief über den Gedenkort an die religiösen Gemeinschaften im näheren Umfeld von St. Martin ergehen (Linz, Traun, Leonding). Ebenso ist geplant, über die Religionslehrkräfte die Schulen auf den Gedenkort aufmerksam zu machen. Weiters informierte Isabella Bruckner über das multireligiöse Corona-Gedenken am 19. September 2021 (16.30-17.30 Uhr) am AEC Main-Deck in Linz. Dieses Gedenken wird gerade von einer interreligiös zusammengesetzten Gruppe geplant. Zum Corona-Gedenken werden neben Personen aus der Politik und „systemrelevanten Berufen“ auch alle im oö. Religionsbeirat vertretenen Religionen eingeladen. Die Feier orientiert sich inhaltlich an den drei Begriffen Klagen – Danken – Hoffen.
Organisiert wird der Runde Tisch von den beiden Referaten "Theologische Erwachsenenbildung & Weltreligionen" sowie "Ökumene & Judentum" (Pastoralamt der Diözese Linz).
(Stefan Schlager)